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Kehraus 2024

Zum Ende diesen Jahres stand wie immer die traditionelle Kehraus Ranglisten-Regatta an. Zur Meldung offen standen jeweils die Einhandklassen OK-Jolle und Europe und als Zweihand Option der Korsar. Bereits weit im Vorfeld trudelten die ersten ambitionierten Segler beim Anmeldeportal ein und ließen sich aufstellen. Mit entsprechendem Vorlauf ergab sich somit eine gute Anzahl von 23 Seglern für die OK-Jolle und 10 Teams bei den Korsaren. Sehr erfreulich hierbei war die Ausgewogenheit bei den Korsaren mit reinen Frauen-, Mixed- und Männerteams. Insgesamt ergaben sich somit über 40 teilnehmende Segler. Weniger Glück hatte die Europe Klasse, die aufgrund mangelnder Teilnehmer leider ausfallen musste. Wir hoffen im kommenden Jahr hier einiges nachholen zu können.

Am Freitag, dem 11.10.24, waren die Vorbereitungen für das Wochenende im vollen Gange – dank vieler helfender Hände. Die letzten Feinheiten in der Organisation wurden abgestimmt, die Materialien auf Topp Perfomance getrimmt und die Wettervorhersage gespannt bewertet. Simultan trafen nacheinander auch viele der Segler von Nah und Fern mitsamt Booten und Gepäck auf den vorher reservierten Parkflächen ein. Die Anreisenden mit guter Laune im Gepäck konnten sich entspannt auf die ereignisreichen Tage einstimmen.

Schließlich, nach langem Hinfiebern war es soweit, die Kehraus wurde offiziell mit der Steuerleutebesprechung und der Vorstellung seitens des Vereinsvorstandes des SCSTs, sowie der Wettfahrtleitung unter Oliver Drees eröffnet. Nach einer schnellen Bootstaufe konnten sich die Segler auf den Weg in das Regattagebiet machen. Nacheinander kehrten alle an der Prahm ein und mussten sich leider erst einmal gedulden. Die Windmessungen ergeben wenig Hoffnung auf eine zeitnahe Wettfahrt. Lange zog sich die Situation hin, die jedoch ein wenig durch den auf dem Wasser verfügbaren Sail Inn erträglich gemacht werden konnte. Volle Flaschen aller Art wurden aus dem Motorboot gekonnt an die warm angezogenen Segler gegeben, die wiederum ihr Leergut auf demselben Weg loswurden.

Dann schließlich, kurz bevor die Moral einen Abgang machte, ergab sich eine günstige Gelegenheit. Der Wind frischte auf und die erste Wettfahrt konnte ausgerufen werden. Drei Runden auf einem Dreieckskurs wurden für die Korsaren angegeben. Mit lediglich einem Frühstarter ergab sich ein erstes Rennen mit spannenden Duellen um die vordersten Platzierungen. Gelegentlich konnte sogar das Trapez unter Beweis gestellt werden. Kurz darauf der erste Start der OK’s. Großes Chaos auf der Startlinie und ein gesammelter Rückruf. Zweiter Anlauf und erneut das gesamte Feld über der Linie. Unterdessen dreht der Wind, eine große Herausforderung für die Wettfahrtleitung. Der Kurs wurde entsprechend umgelegt, die Änderung an die Korsaren durchgegeben. Nun fehlte die Zeit, die leicht frustrierten OK Einhandsegler vor den wesentlich schnelleren Korsaren starten zu lassen, welche nach knapp 40 Minuten durch die Ziellinie fuhren.

Dritter Anlauf der OK-Jollen unter schwarzer Flagge. Das  Feld hielt sich zurück und ihre erste Wettfahrt nach einiger Verzögerung konnte beginnen. Direkt hinterher gab es nun auch die zweite Chance für die Korsaren in ihrer zweiten Wettfahrt. Auch hier fand erneut ein spannender Start ohne Fehlverhalten statt und auf ging es zur ersten Luv-Tonne.

Doch nun wollte der Wind nicht mehr. Mitten in der Wettfahrt eine Flaute. Die Spinnaker halten sich kaum und mühen sich die letzten Reste Wind zu ergattern. Die Wettfahrt muss verkürzt werden; ein Kompromiss entsprechend der Bedingungen. Mit müden Knochen lassen sich die Boote in den Hafen treiben, wo eine warme Dusche und Buffet mit reichlich Salaten und anderen Köstlichkeiten auf sie warten.

Nach diesem chaotisch durchwachsenem Start liegt die Hoffnung auf dem morgigen Wind, welcher mit 4-6 Bft angesagt wurde und letztendlich nicht enttäuschte. Durch ein gutes Frühstück im Clubhaus gestärkt ging es um 10 Uhr bereits aufs Wasser. Der Wind wehte ordentlich und bildete das Extrem zum Vortag. Wieder zunächst der Start der Korsaren über die Startlinie mit dem Vorschoter maximal im Trapez. Nun galt es nicht unbedingt den Wind perfekt zu nutzen, von dem mehr als genug vorhanden war, sondern so wenig wie möglich zu kentern. Was die Segler im kalten Wasser ärgerte, erfreute auf der anderen Seite die DLRG, welche nun ihre vollen Qualitäten in der Unterstützung zeigen konnten. Durch den starken böigen Wind, wurde so manche Crew schnell zum Spielball des Zufalls und einige landeten nicht nur einmal im Teich. Jedoch war alles halb so schlimm und jeder kämpften sich mutig durch diese Bedingungen bis in das Ziel. Für die geschundenen Korsaren war das Wochenende hiermit beendet, wohingegen die OK-Segler noch zwei Wettfahrten vor sich hatten. In der Gesamtwertung der Korsaren schafften es Alexander und Sarah Biskrupek (Segler-Vereinigung Wuppertal e.V.) auf den ersten Platz, gefolgt von Silja und Jonna Braun (Baltische Segler-Vereinigung e.V.).  Den dritten Platz belegten Dirk Braun und Jürgen Kruck (Segler-Vereinigung Wuppertal e.V. /Seglergemeinschaft Lohheider See e.V. ).

Ohne Fehlstarts, allerdings mit bereits leicht ausgedünntem Feld, konnten die OK’s ihr Volles geben. Auch hier drehten einige Segler ihr Boot kurzzeitig auf den Rumpf, jedoch konnten auch hier alle problemlos weiterfahren.

Erfahrung und Physis spielten nun eine entscheidende Rolle um den Sieg, welchen schließlich Fabian Rossbacher vom Segel-Club Ville e.V. in der Gesamtwertung mit insgesamt neun Punkten für sich entscheiden konnte. Knapp darauf folgend belegte Wolfgang Bork (Segel-Club Möhnesee Süd e.V.) mit 13 Punkten den zweiten Platz. Auf den letzten Treppchen-Platz schaffte es Thomas Sander (Segel-Club Sorpsee Iserlohn e.V.) mit 14 Punkten.

Am Clubhaus ehrte der Bürgermeister der Stadt Haltern Andreas Stegemann die Siegreichen und das Wochenende konnte bei Kaffee und Kuchen ausklingen.