September 2024, Max und Tom
Azurblaues Meer, strahlender Sonnenschein und endlose Segelmöglichkeiten – klingt wie ein Traum? Auf der griechischen Insel Lefkas wird dieser Traum Wirklichkeit. Im Süden der Insel, eingebettet in eine malerische 4 km lange Bucht, liegt das Segelzentrum Wildwind – unser Urlaubsziel für dieses Jahr.
Gegründet 1987 von Simon Morgan, der hier mit seinem Hobie 16 ideale Bedingungen fand, bietet Wildwind heute ein vielseitiges Urlaubserlebnis. Neben komfortablen Unterkünften in Hotels oder Apartments können Gäste zwischen dem „Segelpaket“ und dem von Simons Frau konzipierten „Healthy Options“-Paket wählen, das Yoga, Pilates, Fitness, Wandern und Schnorcheln umfasst.
Nach einer einstündigen, landschaftlich reizvollen Fahrt vom Flughafen erreichten wir im Dorf Vassiliki unsere Unterkunft. Kaum angekommen, erhielten wir im Strandbistro unsere Segelkarten und eine kurze Einweisung. Die 20-30 köpfige, internationale und jugendliche Crew aus wettkampferfahrenen SeglerInnen sorgt für ein stressfreies und sicheres Segelvergnügen – von der Vorbereitung bis zum Anlanden wird man tatkräftig unterstützt.
Etwa 30 Katamarane und 40 Einrumpfboote stehen zur Auswahl, darunter eine Flotte von Lasern, RS500, RS800 und verschiedene Hobie-Katamarane. Die Vielfalt lässt Seglerherzen höherschlagen, der Zustand ist durchgängig als gut zu bezeichnen (wir waren zum Saisonende dort, das Material hatte in dieser Saison also schon einiges „durchleiden“ müssen).
Dann hiess es nur noch Boot aussuchen, Schwimmweste schnappen und ab aufs mediterrane Wasser. Die einzigartige Lage bescherte uns theoretisch morgens eine sanfte ablandige Brise mit 2-3 Beaufort, während nachmittags oft ein kräftiger Crosswind mit 5-7 Beaufort für aufregende Segelmomente sorgt. Dieses Jahr überraschte uns häufig der „Halterner Wind“, der uns an unser heimisches Gewässer erinnerte.
Nach einer gründlichen Sicherheitseinweisung am nächsten Morgen am Strand hieß es: „Have fun!“ Ob morgendliches Halsenüben in der Anfängergruppe, adrenalingeladene „Joyrides“ bei Starkwind oder entspanntes Mitsegeln auf einem Katamaran – alles ist möglich und jederzeit machbar. Täglich werden vier Gruppen gebildet – je zwei für Einrumpfboote und Katamarane, unterteilt in Anfänger und Fortgeschrittene. Hier kann man unter fachkundiger Anleitung Techniken verfeinern oder auf eigene Faust segeln.
Schon am zweiten Tage bekamen wir Lust auf etwas Neues und haben uns einen der größeren Katamarane, einen Hobie Tiger mit Spinakker geschnappt. Das hat mir soviel Spaß gemacht dass ich dann die meiste Zeit verschiedene Katamarane gefahren bin: den gutmütigen Hobie Pacific mit meiner Frau, den Hobie Tiger mit Tom und zum Schluss Hobie 16 Einhand , ein Jammer dass unser Halterner See dafür viel zu klein ist. Tom hat die ganze Zeit versucht, einen Laser mit Foils zu fahren, aber entweder war zu wenig Wind, oder zu viel Wind, irgendwie hat das nicht geklappt. Interessant war für mich auch mal den Crewmitgliedern zuzusehen, wie diese spielerisch eine RS 800 oder einen 49er bewegt haben – beides Boote mit denen ich bei den Bedingungen vermutlich keine 50 Meter weit kommen würde.
Die Verpflegung gestaltet sich flexibel: Frühstück im Zimmer, im Bistro oder am Hotelbuffet. Mittags trafen wir uns oft mit neuen Segelfreunden im Bistro. Ein besonderes Highlight waren die abendlichen Spaziergänge in den Ort, wo sich um den kleinen Hafen zahlreiche Restaurants direkt am Wasser reihen. Das Publikum bei Wildwind ist bunt gemischt, mit hauptsächlich Engländern, vielen Deutschen und Gästen aus aller Welt. Die offene Atmosphäre lädt zum Kennenlernen ein, und wir haben wunderbare Menschen getroffen, die wir hoffentlich im nächsten Jahr wiedersehen werden.
Einige Ausflüge über die Insel waren ebenfalls sehr schön, neben dem Shopping in der „Hauptstadt“ Lefkas war besonders eine Tour durch das bergige Inselzentrum sehr beeindruckend mit vielen tollen Ausblicken.
Unser Fazit: Wildwind auf Lefkas ist mehr als ein Segelurlaub – es ist ein Paradies für alle, die die perfekte Kombination aus sportlicher Herausforderung, Entspannung und griechischer Gastfreundschaft suchen. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr, wenn es im September wieder heißt: „Have fun!“