Jollenregatten richtet der Segel-Club Stevertalsperre schon seit vielen Jahrzehnten aus, im Sommer 2023 feiern die Segler ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum. Aber das, was die Teilnehmer der traditionellen Kehrein-Regatta für OK-Jollen und Laser am Wochenende geboten bekamen, war auch für die Stevertaler eine Premiere. Und was für eine.
Es war die Feuertaufe für die neue Hubanlage für Segeljollen, mit der jedes einzelne Boot von der höher gelegenen Bootswiese gut sieben Höhenmeter nach unten zum Steg gefahren wird – und nach dem Segeln wieder hinauf. Die neue Stahlkonstruktion samt Schlitten und Winde, die erst wenige Tage vor der Regatta technisch abgenommen wurde und die Betriebserlaubnis erhielt, löst ein Problem, an dem der Segelclub schon seit mehr als drei Jahren tüftelt.
Vor mehr als drei Jahren hieß es für den SCST: einpacken und umziehen. Die Pacht für den Parkplatz am ehemaligen Seestern konnte nicht weiter verlängert werden. Gemeinsam mit der Stadt und Gelsenwasser konnten die Vereinsverantwortlichen eine Lösung finden und den Jollenseglern eine neue Heimat in der Stadtmühlenbucht bieten. Einziges Manko. Das Gelände hatte keinen direkten Zugang zum Wasser, beziehungsweise musste dieser erst aufwendig geschaffen werden – mit eben jener Hubanlage.
In Eigenregie und mit Unterstützung einiger Halterner Unternehmen wurde gemessen, geplant, gegraben, geschraubt und geschweißt, damit die Anlage zum Saisonauftakt 2023 endlich funktioniert. Finanziell erhielt der Verein für die Investition Unterstützung in Form von Fördermitteln aus einem Programm für Sportstättenförderung des Landes NRW.
„Allein dass die Kehrein-Regatta stattfinden konnte, ist für uns ein Riesenerfolg“, sagt SCST-Vorstand Dirk Fridag. Zumal es der Wettergott ebenfalls gut mit den Seglern meinte. Bei Wind und Sonne konnten die mehr als 20 Teilnehmer die überwiegend aus NRW und Norddeutschland angereist waren, fünf Wettfahrten segeln. Auf das Podium bei den OK-Jollen steuerten Fabian Rossbacher aus Köln, vor Ralf Mackmann vom Segelclub Haltern und Wolfgang Bork vom Möhnesee. In der Laser-Klasse gewann Thomas Starke vor Matthias König (beide vom SCST). Und in der Laser-Radial-Klasse gewann Luca Gerstmann vom SCST vor Bernhard Schäfers (TuS Haltern Surfabteilung) und SCST-Präsident Dirk Fridag.
Verschnaufen können die Stevertaler nach diesem ersten Regattawochenende des Jahres nur kurz. Am 1. Mai wird die Winde der Hubanlage schon wieder rotieren, wenn sich die Segler zum traditionellen Ansegeln treffen. Und vom 13. bis 14. Mai erwartet der Verein Nordrhein-Westfalens Seglernachwuchs zum Stevertaler-Varus-Cup für Optimisten.